Unter dem Menüpunkt Aktuelles soll die Möglichkeit gegeben werden, Hinweise und Informationen einzelner Arbeitsgruppen mit regionalen Veranstaltungen, Termine für nationale und internationale Tagungen sowie Interessantes zum Themenkomplex Libellen allen Nutzern der Website aktuell zur Verfügung zu stellen.
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Dez 23
Die Mond-Azurjungfer ist Libelle des Jahres 2024 in Deutschland
Die Gesellschaft der deutschsprachigen Odonatologen (GdO) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben die Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum) zur Libelle des Jahres 2024 gekürt. Die Mond-Azurjungfer ist eine in ganz Deutschland seltene Kleinlibelle, deren Bestände in den vergangenen Jahren fast vollständig eingebrochen sind und die in Deutschland aber auch in Europa auszusterben droht. Durch die immer wirksamer werdenden Effekte der Klimakrise ist die ohnehin seltene und stark gefährdete Art akut vom Aussterben bedroht.
Ihre ursprünglichen Lebensräume – naturnahe Kleingewässer mit aquatischer Vegetation sind in ganz Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten schon deutlich zurückgegangen. Zudem leiden diese Habitate fast flächendeckend an diffusen Nährstoffeinträgen, z.B. aus der Atmosphäre oder über die intensive landwirtschaftliche Nutzung im direkten Umfeld, denn ausreichende Pufferstreifen fehlen nahezu immer. In dieser Situation verschärfen die menschengemachten Klimaveränderungen die Bedrohung zusätzlich und oft über das tolerierbare Maß der lokalen Population. In den vergangenen Jahren mit starken Dürren sind viele Gewässer komplett ausgetrocknet, aber auch in den restlichen werden die Habitateigenschaften negativ beeinflusst, z.B. durch stärkere Konzentration von Nähr- und Schadstoffen im verringerten Wasserkörper, höhere Temperaturen und in der Folge auch weniger Sauerstoff im Wasser. So ist das Aussterben fast vorprogrammiert und wie fast immer eine Synergie aus verschiedenen vom Menschen ausgelösten Gefährdungsursachen.
Notwendig zum Schutz und zum Erhalt dieser nicht direkt durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützten Art ist die Erarbeitung und konsequente Umsetzung eines Artenhilfsprogrammes, wie es beispielsweise in Irland erfolgreich angewendet wird. Eine erste wichtige Grundlage dafür ist die aktuelle Erfassung und ein kontinuierliches Monitoring der noch vorhandenen Vorkommen. Die bestehenden Populationen müssen unbedingt erhalten werden und sollten wachsen, um so ein Aussterben der Art zu verhindern. Um die Libellenart langfristig zu schützen, ist die Entwicklung von Pufferstreifen zum Schutz vor Nährstoffeinträgen um die besiedelten Gewässer herum und die Neuanlage bevorzugt nährstoffarmer Gewässer mit ausreichender Tiefe von großer Priorität.
Beide Geschlechter der Art, das blau-schwarz gefärbte Männchen und das in mehreren Farbformen (grün-braun mit zum Teil blauen Anteilen) mit ebenfalls schwarzen Zeichnungen auf der Hinterleibsoberseite vorkommende Weibchen der Mond-Azurjungfer, sind nicht einfach zu bestimmen und können mit verwandten Kleinlibellenarten verwechselt werden. Arttypisch sind die grün gefärbten Augenunterseiten und eine namensgebende halbmondförmige Zeichnung auf der Oberseite des zweiten Hinterleibsegmentes beim Männchen beziehungsweise die typische Form seiner Hinterleibsanhänge sowie der Vorderbrust-Hinterrand beim Weibchen.
Fotos: Michael Frank
In Deutschland liegen Verbreitungsschwerpunkte dieser Kleinlibelle im norddeutschen Tiefland, sowohl im westlichen mehr atlantisch geprägten als auch im nordostdeutschen Flachland. In Süddeutschland sind die spärlichen Vorkommen bereits fast vollständig erloschen. Besonders wohl fühlt sich die Art in Hoch- und Übergangsmooren, aber auch in Flachmooren oder flachen, nährstoffarmen Gewässern wie den Söllen im nordostdeutschen Flachland. Der Lebenszyklus der Mond-Azurjungfer, die – wie fast alle Libellen bei uns – den größten Teil ihres Lebens als Larve im Wasser verbringt, beträgt ein Jahr (univoltin). Die erwachsenen Tiere haben dabei eine sehr kurze Flugzeit und sind vor allem im Mai bis Mitte Juni zu beobachten. Wo Vorkommen bestehen, sollten die besiedelten Gewässerzonen mit submerser aquatischer Vegetation besonders geschützt und erhalten werden. Zudem sollten ausreichend große Pufferstreifen zur Minderung des Nährstoffeintrages angelegt sowie im Umfeld weitere Gewässer mit solchen Uferbereichen und Gewässerzonen entwickelt werden.
Für den Vorstand: Klaus Jürgen Conze
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Dez 23
7th European Congress on Odonatology (ECOO) 2024 in Sevilla, Spanien
Der 7. Europäische Kongress der Odonatologie (7th European Congress on Odonatology – ECOO 2024) findet in der Zeit vom 24. bis 28. Juni 2024 in Sevilla (Andalusien/Spanien) statt. Der Kongress wird von der Iberischen Gruppe für Odonatologie (Grupo Ibérico de Odonatología – GIO) organisiert. Weitere Informationen, z. B. zum Inhalt und zur Anmeldung sind auf der ECOO Webseite zu finden. (mf)
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Nov 23
35. Symposium der Schweizerischen LibellenkundlerInnen – Tagungsprogramm erschienen
Das Tagungsprogramm des 35. Symposiums der Schweizerischen LibellenkundlerInnen ist druckfrisch erschienen. Das Symposium findet, wie bereits angekündigt am Samstag, 25. November 2023, in der Zeit von 09:30 Uhr bis ca. 16:30 Uhr im Naturhistorischen Museum in Bern statt. Eine „last minute“ Anmeldung ist noch möglich. Weitere Details, auch hierzu, können dem Tagungsprogramm entnommen werden (mf).
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Mai 23
Ausstellung IndustrieInsekten vom 17.05. bis 15.10.2023
Im LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen findet von 10.05. bis 15.10. die Ausstellung „IndustrieInsekten – in einem unbekannten Land“ statt. Die Ausstellung zeigt Insekten, darunter auch Libellen, auf Industriebrachen des Ruhrgebiet und informiert auch allgemein zum Thema Insekten.
Weitere Informationen und Ausstellungsflyer.
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Mai 23
Vortrag: „Als Libellenkundler auf Forschungsreise durch Papua-Neuguinea“ am 17. Mai in Bonn
Biodiversitätsforschung am anderen Ende der Welt: als Libellenkundler auf Forschungsreise durch Papua-Neuguinea. Ein Vortrag von Dr. Dirk Gassmann (Gastwissenschaftler, Sektion Arachnida, LIB Bonn) im Hörsaal des Museum Koenig am 17.05.2023 um 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier.
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Apr 23
35. Symposium der Schweizerischen LibellenkundlerInnen
Am Samstag, dem 25. November 2023, findet zwischen 9:30 Uhr und ca.16:30 Uhr das 35. Symposium der Schweizerischen LibellenkundlerInnen im Naturhistorischen Museum, Bernastrasse 15, 3005 Bern statt.
Das Symposium bietet neben interessanten Vorträgen – nicht nur über schweizerische Libellen – auch viele Gelegenheiten zum ungezwungenen Informationsaustausch unter Gleichgesinnten.
Tagungssprachen sind Deutsch und Französisch.
Wir freuen uns ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen zu können und bitten jene, die ein Referat präsentieren möchten, um Meldung des Beitrages.
In den Pausen stehen Kaffee und Gebäck bereit. Ein Mittagessen kann im Gebäude gegen ein Entgelt eingenommen werden. Die Teilnahme ist ansonsten kostenlos.
Anmeldungen zum 35. Symposium der Schweizerischen LibellenkundlerInnen und zum Mittagessen werden bis zum 31. Oktober 2023 erbeten an: Stefan Kohl oder Laurent Juillerat.
Anfang November wird das definitive Programm mit der Anmeldung für das Mittagessen versendet und unter libellenschutz.ch bekannt geben.
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Feb 23
Einladung zur Jahrestagung der SGL e.V. 2023
Die SGL lädt herzlich zur diesjährigen Jahrestagung und Mitgliederversammlung am Samstag, den 11. März 2023 in der Ökostation Freiburg, Falkenbergerstr. 21B, D-79110 Freiburg ein. Die Veranstaltung bietet ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm und mit der Ökostation einen attraktiven Tagungsort. Um Planung und Organisation zu erleichtern, wird um eine verbindliche Anmeldung zur Tagung bis spätestens 4. März gebeten.
Weitere Informationen zu Tagungsort, Programm, Anmeldung und Übernachtungsmöglichkeiten
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Feb 23
Anmeldung zur 40. GdO-Tagung in Münster zu günstigeren Konditionen noch bis Freitag, 03. Februar möglich
Falls Sie sich nicht bereits angemeldet haben: Bis Freitag, 3.2.2023 können Sie sich noch zu den günstigen Konditionen (35 Euro bzw. Studierende / Familienmitglieder 20 Euro pro Person) zur 40. Jahrestagung der GdO vom 31. März bis 2. April 2023 in Münster anmelden.
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Jan 23
ICO2023 in Paphos, Zypern
Vom 25. bis 30. Juni 2023 findet der nächste Internationale Libellenkongress (ICO2023) in Paphos auf Zypern statt. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich (Frühbucher bis 01. April). Alle aktuellen Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Webseite der WDA.