Aktuelles

Unter dem Menüpunkt Aktuelles soll die Möglichkeit gegeben werden, Hinweise und Informationen einzelner Arbeitsgruppen mit regionalen Veranstaltungen, Termine für nationale und internationale Tagungen sowie Interessantes zum Themenkomplex Libellen allen Nutzern der Website aktuell zur Verfügung zu stellen.

Wer einen Beitrag leisten möchte, schickt die Informationen bitte an:
info@libellula.org

20

Feb 22

GdOnline – Erinnerung und neue Frist für Vortragsanmeldungen

Liebe Libellenfreundinnen und GdO-Mitglieder

Vom 18.03.-20.03.2022 findet unsere GdOnline22 statt. Immerhin durchaus mit der Perspektive, dass wir uns in 2023 womöglich wieder in Präsenz treffen können!

Wir möchten hiermit noch einmal daran erinnern, dass man sich für die Digitalkonferenz anmelden muss. Alle notwendigen Informationen und Formulare stehen in der Tagungsankündigung (nachfolgender Beitrag) zum Herunterladen bereit. Eine Anmeldung wird bis zum 10.03.3022 möglich sein.

Insbesondere möchten wir auch darauf hinweisen, dass die Anmeldefrist für Vorträge bis zum kommenden Freitag, den 26.02.2022 17.00 Uhr verlängert worden ist, damit wir noch weitere Beiträge aufnehmen können, aktuell ist die Anzahl der angemeldeten Vorträge noch recht niedrig!

Wir bitten sehr darum, dass noch möglichst viele die Gelegenheit zu einem Austausch im Kreis der GdO suchen und auch ihre neuen Ergebnisse und Erfahrungen präsentieren, davon lebt unsere Fachgesellschaft und profitieren die Libellen.

Herzliche Grüße
für den gesamten Vorstand und das Orga-Team
 :)) KJC

31

Jan 22

Ankündigung und Anmeldung zur GdOnline22,

der zweiten Digitalkonferenz der GdO vom Freitag, den 18. bis Sonntag, den 20. März 2022

Liebe GdO-Mitglieder* (im Folgenden sind hier immer alle gemeint),

wir (das sind die Organisatoren aus Bayern – namentlich Klaus Burbach und Florian Weihrauch, der Vorstand und unsere „IT-Unterstützung“ – namentlich Carina Lietz und Dominik Jablotschkin) öffnen hiermit die Anmeldung zur GdOnline 22 (Anmeldeformalitäten s.u.). Bitte entschuldigt die Verspätung!

Das Programm ist folgendermaßen vorgesehen:

Am Donnerstag, den 17. März besteht für die Vortragenden und Posterpräsentierenden die Möglichkeit zum Technik-check (nähere Auskünfte dazu ab dem 01.03.2022).

Am Freitagnachmittag besteht das Angebot zu einem Workshop zum Thema „Trendanalyse bei Libellen“.

Am Freitagabend (20:00 – 21:00) gibt es einen für alle offenen Vortrag zur aktuellen Situation der Libellen und der Libellenkunde in Deutschland.

Am Samstag und Sonntag wird es wie üblich verschiedene Themenblöcke mit Vorträgen analog zu unseren Präsenztagungen geben. Bislang gesetzt sind: Artenschutzmaßnahmen für Libellen, Ausbildung von Libellenkennern und ein Block für Nachwuchs-Odonatologen (hier winkt der LOPI-Preis für den besten Vortrag). Auch die Posterpräsentation wird integriert. Hierzu gibt es „breakout rooms“, in denen auch zu vorgegebener Zeit die Poster kurz präsentiert werden.

Das Programm soll am Samstag von 9:00 – 12:00 Uhr und von 14:00 – 17:00 Uhr sowie am Sonntag von 9:00 – 12:00 Uhr laufen. Der Zugang zu unserer GdOnline22 am Samstag und Sonntag wird nur nach Anmeldung möglich sein.

Eine Anmeldung ist ab sofort bis zum 01. März 2022 möglich. Zur Anmeldung bitte das Anmeldeformular ausfüllen und an folgende Emailadresse senden: anmeldung22[at]libellula.org.

Wer einen Vortrag halten, ein Poster präsentieren oder sich für den LOPI-Preis als Nachwuchslibellenkundler bewerben möchte, vermerkt dies bitte entsprechend auf dem Anmeldeformular bzw. dem Kurzfassungsformular. Der LOPI- und der Poster-Wettbewerb sind mit Geldpreisen dotiert (1. Platz 100,- €, 2. Platz 50,- € und 3. Platz 25,- €).

Die Anmeldungen für Vorträge und Poster sowie die Kurzfassungen dazu müssen bis zum 19. Februar 2022 per Email an dieselbe Adresse eingehen.  Für jeden Vortrag und jedes Poster muss ein eigenes Kurzvortragsformular gesendet werden.

Wenn es Fragen geben sollte, bitte diese ebenfalls an die o.g. Anmelde-Emailadresse senden.

Wir würden uns sehr freuen, Euch möglichst zahlreich bei der GdOnline22 begrüßen zu können.

Wir wünschen alles Gute, vor allem Glück und Gesundheit!

Für den Vorstand und das Organisationsteam:

😊 KJC

31

Jan 22

Der Europäische Libellenkongress (ECOO) 2022 in Slowenien ist in Planung

Nachdem der European Congress of Odonatology 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, sind nun die Planungen für eine Durchführung in 2022 in Planung. Der Kongress soll vom 27. bis 30. Juni 2022 in Kamnik/Slowenien stattfinden, anschließend ist vom 01. bis 06. Juli eine Exkursion geplant. Alle weiteren aktuellen Informationen sind auf der ECOO-Homepage zu finden. Bis zum 15. Februar sind Bewerbungen für eine finanzielle Unterstützung für die Teilnahme am ECOO möglich.

31

Jan 22

Jahrestagung und Mitgliederversammlung 2022 der Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg (SGL) e.V. in Karlsruhe

Sofern es die Pandemielage zulässt, wollen wir die diesjährige Jahrestagung und Mitgliederversammlung der Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg (SGL) e.V. am Samstag, den 2. April 2022 im Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Moltkestr. 64, 76133 Karlsruhe durchführen. Dort hatten wir uns zuletzt 2015 getroffen.
Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen; auch Nicht-Mitglieder der SGL sind herzlich eingeladen. Wir bitten jedoch um eine verbindliche – gerne auch formlose – Anmeldung bis spätestens 26. März 2022.

Noch ein wichtiger Hinweis: Für die Tagung werden noch Beiträge gesucht; wer interessante Beobachtungen oder Befunde aus systematischen libellenkundlichen Untersuchungen im Rahmen eines 15 minütigen Referats vorstellen möchte, möge sich bitte mit Franz-Josef Schiel in Verbindung setzen:  Dr. Franz-Josef Schiel, Turenneweg 9, D-77880 Sasbach, Tel.: 07841/ 665 44-6, Fax: -7, E-Mail: Franz-Josef.Schiel[at]inula.de.

Mindestens einen Monat vor Beginn der Tagung werden wir ein genaues Programm mit näheren Informationen versenden. Aktuelle Informationen finden sich auch auf der Homepage unserer Gemeinschaft.

Franz-Josef Schiel

30

Jan 22

Die Kleine Pechlibelle ist Libelle des Jahres 2022 in Deutschland

Gemeinsam mit dem BUND kürt die GdO die Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio) zur Libelle des Jahres 2022. Traditionell gibt der BUND dies im Rahmen ei­ner Pressekonferenz im Dezember in der Bundes­hauptstadt Berlin bekannt. Diesmal ist eine Art ausgewählt worden, die zwar weit verbreitet, aber nirgends häufig ist. Die Kleine Pechlibelle macht es den Libellenkundlern nicht leicht. Oft tritt sie unverhofft wie „Phönix aus der Asche“ an neu angelegten bzw. frisch entstandenen Gewäs­sern auf, ohne dass man weiß, wo sie hergekom­men ist. Die Kleine Pechlibelle ist eine Pionierart, die darauf spezialisiert ist, sich früh in jungen Gewässern anzusiedeln. Hier kann sie bei guter Eignung der Gewässer für meist wenige Jahre größere Populationen aufbauen, von denen aus Individuen dann in die Umgebung ausstreuen und als neuen Trittstein das nächste Gewässer be­siedeln. Junge Weibchen dieser Art sind durch ei­ne lebhaft orange Farbvariante unverkennbar.

Männchen der Kleinen Pechlibelle. Foto: Michael Post
Orangefarbenes Weibchen der Kleinen Pechlibelle. Foto: Michael Post

Mit der Wahl der Kleinen Pechlibelle zur Libel­le des Jahres sollen drei Botschaften vermittelt werden:

Pionierarten wie die Kleine Pechlibelle sind auf dynamische Lebensräume in unserer Landschaft angewiesen. Hier sind es kleine Stillgewässer, die immer mal wieder neu entstehen müssen. Klassi­scherweise geschieht dies in naturnahen Auen, wo die Fließgewässer durch ihre Hochwässer sehr regelmäßig geeignete Strukturen entstehen lassen. Renaturierungen von größeren Bächen und Flüssen fördern diese Art. Typische Sekun­ därlebensräume sind Abgrabungen oder Steinbrü­che, wo im laufenden Betrieb solche Gewässer­strukturen immer wieder neu entstehen. Die meist offenen, gut sonnenexponierten Kleinge­wässer weisen gewöhnlich wenig Konkurrenz durch andere Arten auf und die Kleine Pechlibel­le kann neben ihrem einjährigen Entwicklungs­zyklus bei uns unter günstigen Bedingungen auch eine zweite Generation im Jahr hervorbringen (bivoltin). Der Klimawandel kann allerdings da­zu führen, dass kleine Gewässer für solche Pio­nierarten zu rasch austrocknen oder verlanden. Die Förderung nachhaltig ­dynamischer Prozesse in der Landschaft ist daher ein wichtiger Schutz­ansatz für diese Spezialisten. Die Kleine Pechli­belle steht in einigen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und durch die besondere Lebensweise gibt es immer noch Kenntnisdefizite, die wir durch die hier ange­strebte besondere Aufmerksamkeit für die Art re­duzieren möchten.

Wie der Name „Kleine Pechlibelle“ vermuten lässt, gibt es tatsächlich auch noch eine „Große Pechlibelle“ (I. elegans). Diese Schwesterarten sind aber nur selten an der Größe auseinanderzu­halten, vielmehr gilt es genau nach den Unter­scheidungsmerkmalen zu schauen, um die Arten exakt zu bestimmen. Die Lage einer „blauen La­terne“ (blau gezeichnete Körpersegmente am En­de des Hinterteils der Tiere) hilft hier weiter, man muss allerdings den Unterschied kennen und ge­nau hinsehen. Wie so oft ist also auch bei den Pechlibellen, die so heißen, weil ihr Hinterleib bis auf die vorgenannte blaue Laterne pech­schwarz ist, genaue und konzentrierte Beobach­tung gefragt. Denn da die Große Pechlibelle unsere häufigste Kleinlibelle ist, können sich we­nige Individuen der kleinen Schwesterart mühe­los in einem großen Bestand von I. elegans „ver­stecken“, wenn man nicht aufmerksam ist.

Neben der Artbestimmung ist dann bei den Pechlibellen und besonders bei der Kleinen Pech­libelle die Variabilität der Individuen bemerkens­wert. Vor allem die Weibchen durchlaufen während ihrer Reifung nach dem Schlupf deutli­che Farbwechsel. Dies ist unter anderem wichtig, weil dadurch die Männchen sofort erkennen, mit wem sie sich paaren können und wo dies nicht fruchtbar ist. Libellen sind Augentiere und verfü­gen über ein sehr differenziertes Farbensehen. Sie besitzen viel mehr Farbrezeptoren als wir Menschen und können so Farben, die für uns ein­heitlich aussehen, noch nuanciert unterscheiden und auf diese Weise auch miteinander „kommu­nizieren“. Wir können also auch auf diesem Sektor noch einiges von anderen Tieren lernen.

Paarungsrad der Kleinen Pechlibelle. Foto: Michael Post

5

Okt 21

Veranstaltungshinweis: „Wiesenbäche und -gräben.
Herausforderungen und Chancen für die „Lebensadern der Kulturlandschaft“ am 21.10.2021

Online-Seminar am Donnerstag, 21.10.2021 von 15:00 bis 18:00 Uhr

Liebe Libellen-Freunde und -Freundinnen,

das Thema der „richtigen und wichtigen Gewässerpflege“ bewegt alle, die sich mit Libellen an Wiesenbächen und -gräben beschäftigen, schon seit Jahrzehnten. Nun gibt es hierzu ein Online-Seminar, bei dem unter anderem die Helm-Azurjungfer eine besondere Rolle spielt. Außerdem geht es um Steinkrebs und Bachmuschel sowie die unterschiedlichsten fachlichen, praktischen und rechtlichen Belange. Alle weiteren Informationen könnt ihr / können Sie dem angehängten Flyer entnehmen

Veranstaltungsflyer

Die Veranstaltung wird durchgeführt von der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg. Eine Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter von Behörden sowie Verbänden, Kommunen, kommunale Umweltbeauftragte, Naturschutz-beauftragte, Natur- und Landschaftsführerinnen und-führer sowie alle Interessierten.

Die Anmeldung erfolgt über diesen Link:

https://umweltakademie.baden-wuerttemberg.de/fachtagungen-und-fortbildungen/-/kalender/event/1108209

30

Apr 21

„Im Reich der Auen – Die Oker“ auf Arte von Georg Rüppell & Dagmar Hilfert-Rüppell

Liebe Libellenfreunde,

am kommenden Freitag, 07. Mai wird auf arte um 18:30 der Film „Im Reich der Auen – Die Oker“ von Georg Rüppell und Dagmar Hilfert-Rüppell ausgestrahlt. Neben spannenden und einzigartigen Libellenaufnahmen, vor allem von den Prachtlibellen, werden auch Heidelibellen gezeigt, die von Fröschen gejagt werden. Auch werden eindrucksvolle Aufnahmen der Wasseramsel, der Eisvögel und der Ringelnattern von Beat Schneider gezeigt.

Ein Film, der uns sicherlich alle auf die kommende Libellensaison einstimmen wird.

Arte schreibt zu diesem Film

Ein verwunschenes Auenland versteckt sich im Osten Niedersachsens: die Okerauen. Die Oker entspringt im Harz und bildet in den Niederungen um Braunschweig ein Naturparadies. Auf saphirfarbenen Schwingen flattern Prachtlibellen über die Auen, die Unterwasserkamera gibt Einblicke ins Jagdverhalten des Eisvogels und der Wasseramsel.

https://www.arte.tv/de/videos/089038-000-A/im-reich-der-auen-die-oker/

Weitere Sendetermine sind:
– Sonntag, 09. Mai: 10:55 – 11:40
– Mittwoch, 12. Mai: 11:00 – 12:15

Quelle der Angaben: https://www.arte.tv/de/videos/089038-000-A/im-reich-der-auen-die-oker/

5

Apr 21

GdOnline am 24.04.2021

Liebe Mitglieder,

wir möchten euch hiermit herzlich zur ersten digitalen Tagung der GdO einladen:

GdOnline 2021

Die digitale Tagung ist geplant für Samstag, den 24.04.2021 von 14:00 – 17:00 Uhr. Sie wird als Zoom-Konferenz stattfinden.

Die vollständige Einladung mit allen Informationen, dem Tagungsprogramm und auch Hinweisen zur technischen Hilfe findet hier:

Einladung zur GdOnline 2021.

Die Anmeldung ist bis zum 16. April möglich.

26

Mrz 21

Libellula Supplement 16

Zum 80. Geburtstag von Hansruedi Wildermuth ist ein Supplement erschienen, das im Sommer an unsere Mitglieder verschickt wird.

Schon jetzt können die einzelnen Beiträge als PDF heruntergeladen werden – Schaut einfach hier oder klickt auf Publikationen – Supplement!

15

Jan 21

Die Wanderlibelle (Pantala flavescens) ist die Libelle des Jahres 2021 in Deutschland

Gemeinsam mit dem BUND kürte die GdO Ende 2020 die Wanderlibelle (Pantala flavescens) zur Libelle des Jahres 2021.

Traditionell gab der BUND dies im Rahmen einer Pressekonferenz im Dezember in der Bundeshauptstadt Berlin bekannt. Und gar nicht so weit davon, nämlich im südöstlichen Brandenburg wurde diese Art erst 2019 das erste Mal eindeutig in Deutschland nachgewiesen und ist damit aktuell das jüngste Mitglied der anerkannten einheimischen Libellenfauna (die 82. Art in Deutschland). Dabei gelang dem Erstbeobachter (Dr. André Günther aus Freiberg in Sachsen) neben dem fotografisch gut belegten Erstnachweis auch gleich noch der Beleg einer erfolgreichen Reproduktion durch den Fund einer Exuvie der Art. Die Fundgeschichte ist in Libellula 38 3/4 (2020) publiziert und dezidiert beschrieben (die Arbeit gibt es auch als pdf unter researchgate im Internet).

Wir möchten mit der Wahl der Wanderlibelle zur Libelle des Jahres drei Botschaften verbreiten:

Der aktuelle Fund der Wanderlibelle in Deutschland ist aus verschiedener Sicht kein Zufall. Vielmehr ist es ein weiteres deutliches Indiz für den Klimawandel und die vielfältigen Umbrüche, die wir Menschen damit auslösen. Obwohl die Wanderlibelle ihren deutschen Namen völlig zurecht trägt global betrachtet „die“ Wanderlibelle schlechthin ist und sich ein riesiges Areal erobert hat, ist sie in Europa bis vor wenigen Jahren nicht beobachtet worden. Nun aber verändern sich mit dem Klima auch die traditionellen Wetter- und Windsysteme und früher unbekannte oder sehr seltene Fronten ziehen auf. Im Jahr 2019 brachten diese neben der Wanderlibelle auch einen starken Einflug der Schabrackenlibelle (Anax ephippiger) nach Deutschland. Gerade die hochmobilen Libellen sind gute Bioindikatoren für die enormen Veränderungen durch den Klimawandel und auch in Deutschland können wir nun schon seit einigen Jahren eine hochdynamische, teils turbulente Veränderung der Libellenfauna erkennen. Kritisch ist dabei die hohe Geschwindigkeit des Wandels und die große Unsicherheit, ob die Mehrzahl der Arten unter diesen neuen Bedingungen bei uns dauerhaft weiterexistieren können. Das gilt es aufmerksam zu verfolgen.

Ohne diese Aufmerksamkeit – gerade beim Beobachten im „Feld“ – bliebe aber auch vieles unentdeckt. Und die Erstbeobachtung der Wanderlibelle ist auch von daher kein Zufall, denn der Erstbeobachter Dr. André Günther kennt die Art aufgrund seiner vielen Reisen zur Libellenkunde in Länder, in denen die Wanderlibelle seit je her zuhause ist, gut! So konnte er die Art direkt sicher ansprechen, was dieser Erstbeobachtung aber keinen Abbruch tun soll!! Unser Erkennungssystem – nicht nur aber gerade auch das visuelle – arbeitet allerdings bevorzugt mit vorgefertigten Schubladen und versucht alle Beobachtungen in diese einzuordnen. „Wir sehen, was wir kennen.“ Es ist daher ein schwieriger Prozess etwas Unbekanntes gut zu verarbeiten und korrekt zu bestimmen. Einerseits will man sich sicher sein und keine „Ente“ entdecken, andererseits wäre es unglücklich, wenn wichtige Beobachtungen in der Routine untergehen. Die Beobachtung der Wanderlibelle unterstreicht daher auch den Wert qualifizierter und disziplinierter Feldarbeit. Solide Artenkenntnis – auch über den lokalen Tellerrand hinaus – und Erfahrung, gern auch in Kooperation, erworben und angewendet sind das Rüstzeug der Freilandökologen und eben auch der Libellenkundler. Dabei kann jeder teilnehmen und alle teilhaben lassen. Datenmeldungen in die bekannten Foren, die zum Schutz der Libellen beitragen, ist ein wichtiger Beitrag dazu.

Nicht zuletzt aber ist die Wanderlibelle ein Aushängeschild für das, was Libellen ausmacht. Erst vor einigen Jahren und in der Art eines „hitchcockartigen“ Wissenschaftskrimis konnte das ausgeklügelte Wanderverhalten der Art aufgeklärt werden. Pantala flavescens auf Englisch auch „global wanderer“ ist wahrhaftig ein Weltenwanderer und wandert in riesigen Schwärmen zwischen Afrika und Asien hin und her um die Monsunregen zu nutzen und immer dort gerade anzukommen, wo die Wetterfronten systematisch die passenden Fortpflanzungsgewässer bereitet haben. Eine geniale Evolution, die deutlich macht, welches Leistungsvermögen in kleinen Organismen wie diesen Insekten steckt und wieviel wir davon noch lernen können. Wer den Vortrag noch nicht kennt, dem sei er wärmstens ans Herz gelegt, wirklich eine Sternstunde der Wissenschaft: https://www.ted.com/talks/charles_anderson_dragonflies_that_fly_across_oceans
Die Fundbeschreibung von André in Libellula (s.o.) und die Bilder von Michael Post (s.u.) mögen helfen, auch die nächsten Besuche der Wanderlibelle bei uns rasch und sicher festzustellen. Viel Spaß und Erfolg dabei!